2011

Natur mon amour
berührt
fasziniert
bewegt

Warum können uns Naturerlebnisse faszinieren? Warum berührt uns das Bewegen und Erleben der Natur?
Die Natur ist unsere Lebensbasis und tief in unserem inneren hat jeder einen Bezug zu Natur und Landschaft. Die rationale Sichtweise darauf mag durch aus unterschiedlich sein, in der Gefühlswelt kommen aber archaische Empfindungen zum tragen. Nicht zuletzt deshalb boomt nach wie vor Outdoorerlebnis und Aktivitäten unter freiem Himmel.
Anlässlich der zehnten Innsbrucker Naturfilmtage möchten wir dieser Gefühlsebene Raum geben und zeigen,
wie magisch, bezaubernd aber auch mahnend und bedrohlich sich das Erleben von Natur auf unsere Gefühlswelt auswirken kann. Die Herausforderung, dies in einem Kino zu versuchen liegt darin begründet, Naturfilme und Erlebnisse zu zeigen, die der Großteil von uns so wohl nie selbst haben würde.

Sowohl unsere Gäste als auch das bunte Potpourie an Filmen und Dokumentationen sind dem Anlass mehr als angemessen.

Felix Mitterer wird die Naturfilmtage am Dienstag den 18.10. eröffnen. Er hat mit seiner Piefkesaga vor Ausverkauf unserer Natur bei zu wenig Wertschätzung für sie ein bleibendes Mahnmal hinterlassen und vor Entwicklungen gewarnt, die mittlerweile Realität sind. Inzwischen wissen wir, dass seine damals futuristisch und surreal anmutenden Visionen im 4. Teil der Saga schon längst erfüllt wurden.

Als Eröffnungsfilm zeigen wir Yann Arthus Bertrands filmisches Meisterwerk „Home“. Mit seinen spektakulären Luftaufnahmen vom tropischen Regenwald über das arktische Meer bis hin zu Metropolen wie Tokio oder Lagos versetzt er die ZuseherInnen vorerst in Staunen und Bewunderung über so viel an „Naturschönheit“ um dann anschließend mit Bildern über grenzenlose Ausbeutung und Zerstörung dieser Naturressourcen die Verletzlichkeit unserer Lebensgrundlage zu zeigen und die Notwendigkeit für einen kollektiven Umweltschutz einzumahnen. Ein Film der bezaubert und gleichzeitig betroffen macht.

Am Mittwoch den 19.10 wird die „Wolfsfrau“ Gudrun Pflüger zu Gast sein. In der Dokumentation „Die Suche nach den Küstenwölfen“ spielt sie zusammen mit einem kanadischen Wolfsrudel Naturverbundenheit und ihr beispielloser Einsatz für Wildtiere, welche zusehends in Konflikt mit der Zivilisation kommen und dabei in der Regel den Kürzeren ziehen, sind ihr ein großes Anliegen.
Zwei weitere Dokus zum heurigen Schwerpunkt „Natur als Gefühlstankstelle“ rücken Landschaften aus Mitteleuropa ins Zentrum, nämlich „Das Geheimnis der Magerwiesen“ und „Böhmen – Land der Hundert Teiche“.
Das international ausgezeichnete Meisterwerk von Regisseur Sean Penn „Into The Wild“ beschließt den Kinoabend am Mittwoch.

Der Donnerstag der 20.10. widmet sich im ersten Teil des Kinoabends schwerpunktmäßig Japan, aber nicht in erster Linie der Bebenkatastrophe mit seinen verheerenden Folgen, sondern den faszinierenden Naturschauplätzen mit der Doku „Wildes Japan“ einerseits und der für uns Mitteleuropäer schräg anmutenden Faszination der Japaner für Insekten mit dem Film „Beetlequeen Conquers Tokio“ andererseits.
Als ortskundiger Gast wird der Tiroler Literat Clemens Lindner aus seinem Werk lesen, über seine Jahre in Japan sprechen und darüber, wie es war, als er ganz plötzlich Japan wegen dem atomaren Supergau verlassen musste..

Der preisgekrönte Film „Nenette“ führt uns in den Zoo von Paris und die dort lebende Orang Utan Dame Nenette. Sehen und Gesehen werden wird vom Regisseur hier gekonnt umgedreht. Anschließend spielt in der ebenfalls international Furore machenden Verfilmung „The Tree“, neben Charlotte Gainsbourg ein mächtiger Feigenbaum die Hauptrolle. In beeindruckender Weise zeigt der Film die archaische wie magische, bedrohliche und beschützende Kraft der australischen Natur.

Am Freitag den 21.10 2011 tauchen wir nach der beeindruckenden Dokumentation „Land of the Painted Mountains“, in der Dresdner Schüler zusammen mit jungen Gwichin Indianern die Wildnis Kanadas erforschen, ab in den Zauber des Lebensraumes Wassers. Mit Michael Schlambergers ausgezeichneten Film über den Sambesi und anschließend in Florian Guthknechts Film „Die Schöne und der Hai“.
Das cineastische Gustostück in 70mm Projektion von Luc Besson „Rausch der Tiefe“ mit einem fantastischen Jean Reno in der Hauptrolle.beschliesst die heurigen 10 Innsbrucker Naturfilmtage.

Auch heuer bieten wir an drei Vormittagen (19.10.-21.10.) LehrerInnen, Kindern und Jugendlichen ein spezielles Schulprogramm, welches vom Leben der Gwichin Indianern in der Natur Kanadas handelt und mit einem Rahmenprogramm Einblicke in eine andere Kultur gibt.

inft_2011