2007

6. Innsbrucker Naturfilmtage:
Vom ewigen Eis – ein (Tiroler) Mythos vergeht …

Christoph Ransmayr liest zur Eröffnung der 6. Innsbrucker Naturfilmtage aus seinem Buch „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“. Vom 16. bis 19.Oktober 2007 werden Klimaerwärmung, das Zurückgehen der Gletscher und nicht zuletzt das Internationale Polarjahr Thema der diesjährigen Veranstaltung im Innsbrucker Leokino sein. Von den Tiroler Gletschern bis zu den Polen wird sich alles rund um Eis und seine Erscheinungsformen drehen.
Eine Brücke zur Literatur schlagen die heurigen Innsbrucker Naturfilmtage mit einer kleinen Sensation: der nur selten öffentlich in Erscheinung tretende und vielfach ausgezeichnete österreichische Autor Christoph Ransmayr wird passend zum Thema aus seinem Buch über die Payer-Weyprecht Expedition nach Franz Josef Land lesen. Cineastische Raritäten wie die Filme „South“ und „Nanuk der Eskimo“ machen die Innsbrucker Naturfilmtage interessanter denn je.
Dokumentationen und Spielfilme rund um Eis und Gletscher entführen die BesucherInnen in eine Welt, die in dieser Form bald schon nicht mehr existieren könnte. Sowohl in den Alpen, als auch am Nord- und Südpol machen sich massive Veränderungen durch die Klimaerwärmung bemerkbar. In atemberaubenden Bildern lassen uns die Innsbrucker Naturfilmtage so Regionen und Phänomene erleben, die kaum einer von uns je zu Gesicht bekommt.
Der 1914 unter extremsten Bedingungen vom Expeditionsleiter Shackleton gedrehte Film „South“ ist der erste Dokumentarfilm, der überhaupt gedreht wurde. Und nur um ein Haar entging die gesamte Mannschaft dem Tod am Südpol. Das kostbare Filmmaterial wurde den Innsbrucker Naturfilmtagen vom British Film Institute zur Verfügung gestellt. Ebenso mitreißend der Film „Nanook der Eskimo“ über das Leben der Inuit, gedreht 1922 und von einer bis heute ansprechenden Ästhetik und Filmsprache.
Expeditionsleiter Christoph Höbenreich, der im Rahmen der Innsbrucker Naturfilmtage sein neues Buch „Expedition Franz Josef Land“ präsentiert, wird am Freitag, 19.10. von seinen Erlebnissen während der international beachteten Peyer-Weyprecht Gedächtnisexpedition berichten.
Die Ausformung unseres Lebensraums verdanken wir zu einem guten Teil dem Eis. In zehntausenden von Jahren hat es Täler ausgeschliffen, Bergkuppen gerundet und Terrassen aufgeschoben. Das Schmelzen der Gletscher, das Schwinden der Pole sind Grund zur Sorge. Eis schmilzt, Berge bröckeln, Tiere und Pflanzen verschwinden. Nicht die Schuldfrage soll im Rahmen der Naturfilmtage diskutiert werden, sondern die Veränderungen, die sich durch die Klimaerwärmung ergeben.

inft07_sujet

Programm:

inft07_sujet_2

download detailliertes Programm