2005

Auf der Suche nach einem gemeinsamen Weg: Landwirtschaft und Naturschutz

Die 4. Innsbrucker Naturfilmtage – eine Veranstaltung der Abteilung Umweltschutz – widmen sich heuer dem Thema „Landwirtschaft und Naturschutz“.

Im jahrtausendelangen Kampf des Menschen, dem Gebirge das Nötigste zum Überleben abzuringen, wurde aus der Naturlandschaft der Alpen eine Kulturlandschaft.
Dass sich durch die Rodungen und Anlage von Äckern und Bergwiesen auch die Artenvielfalt erhöht hat, war ein eher zufälliger Nebeneffekt der Bewirtschaftung. Heute jedenfalls stellen die bewirtschafteten Flächen wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dar. Ein Interessenskonflikt zwischen Naturschützern und Landwirten scheint unausweichlich. Läuft doch die für den Bauern rentable (intensive) Nutzung der Kulturlandschaft vielfach den Wünschen der Naturschützer entgegen. Wie ein Gegeneinander aussieht, ist aus den zahlreichen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte bekannt. Die Herausforderung liegt nun im Miteinander; im Finden einer Strategie, die den Landwirten das Überleben sichert und gleichzeitig die Anforderungen des Natur- und Landschaftsschutzes erfüllt.

Dieses Thema, eingebettet in die allgemeine Sinnfrage der Bauern und ihrer Arbeit im Technologiezeitalter, ist zentrales Anliegen der 4. Innsbrucker Naturfilmtage. Die Filme entführen uns teils in die Vergangenheit und machen so die Entstehung der Konflikte begreifbar. Der Welt der Bergbauern, die uns in Tirol ganz besonders betrifft, wird dabei Aufmerksamkeit geschenkt. Welche Veränderungen in der Landwirtschaft am Berg haben sich vor den Augen und der Kamera der Fotografin Erika Hubatschek im Lauf der letzten Jahrzehnte abgezeichnet? Was sind die Beweggründe für den Regisseur Erich Langjahr, Bauern und ihre teilweise schon anachronistische anmutende Tätigkeit in der Schweiz in stillen Bildern einzufangen?

Die Abt. Umweltschutz hat diese Form der Kooperation mit dem erfolgreichen Leokino und weiteren Partnern im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft nicht zuletzt deshalb gewählt, weil über das Medium Film die emotionale Seite der BetrachterInnen angesprochen wird und wir alle mitverantwortlich dafür sind, ob unsere Kinder noch eine vielfältige Landschaft mit Hecken, Bergmähdern und bunten Blumenwiesen erleben können.

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