Sieger 2013

Professionals

1. Platz – Großer Preis der Stadt Innsbruck (3000 €)

SCHNEE – Regie: August Pflugfelder, GER 2012

Jurystatement:

Schnee ist ein Portrait von einem Tourismustraumland: viel besucht, viel geschätzt, ein Ort, wo alles getan wird, um die Gäste zufriedenzustellen.
Ohne Anklage wird ein Sittenbild gezeichnet, mit ruhigen Einstellungen Entwicklungen aufgezeigt, die Vielen nicht mehr gesund erscheinen mögen. Der subtil wirkende Film zeigt, dass Tourismus inzwischen wirklich zu einer Industrie geworden ist – das heißt ein hoher Grad an Mechanisierung, Automatisierung, eingefangen über eine Verlorenheit und Einsamkeit von Landschaft, die zum Sportgerät wurde.
Der sensible Zugang zu den Protagonisten, die gute Abstimmung von Bild und Ton und die Einstellungen machen ihn zum klaren Sieger!
Wer bei diesem Film über den ganz „normalen“ Tourismuswahnsinn nicht nachdenklich wird, dem ist wohl nicht zu helfen!

 

2. Platz (2000 €)

DIE WELT DANACH – Regie: Jens Wischnewski, GER 2012

Jurystatement:

Dieser Film stach zuerst einmal aus den anderen Einsendungen heraus, weil er Fiction ist – ein kurzer Spielfilm und keine Naturdokumentation. Aber er erzählt eine reale Geschichte mit Umweltbezug: der verheerende Zustand des Atommüll-Lagers im deutschen Salzbergwerk Asse, wo seit Jahren radioaktive Fässer verrotten und das Grundwasser verseuchen.
Wie dieser Film das Drama vermittelt, hat uns alle sehr gepackt. Bedrückende Bilder aus der Tiefe des Bergwerks, in dem die junge Strahlenexpertin Lisa ihre Bohrungen durchführt, kontrastieren mit den Bildern aus ihrer Wohnung, wo ihr Familienleben langsam zerbröckelt, weil sie den Druck nicht aushält. Es ist fast ein Kammerspiel mit hervorragender Dramaturgie, sehr überzeugenden Charakteren und einer sehr starken Bildsprache. Der Konflikt, sich zwischen Familie und Gemeinwohl entscheiden zu müssen, lässt sich kaum stärker darstellen. Eine überzeugende Arbeit, die uns sehr nahe gegangen ist und angesichts des realen Hintergrunds geschockt zurücklässt. 

 

3. Platz (1000 €)

DER MILLIARDEN-DOLLAR-FISCH – Regie: Alfred Schwarzenberger, AUT 2012

Jurystatement:

Ein Film über einen zum Tod verurteilten. 200 Millionen Jahre überlebt, nun vor dem Aussterben. Dies war die Ausgangslage für einen Film, der die Hoffnungslosigkeit von Wissenschaft und Naturschutz gegen vor Jahrzehnten begonnene Verbauungsmaßnahmen eindrucksvoll widerspiegelt. Mit spektakulären Unterwasseraufnahmen, verzweifelten Versuchen zur Rettung des Belugas ist es dem Regisseur gelungen, Betroffenheit auszulösen und zu zeigen, dass die Natur langfristigen Schutz, weit vorausblickende Lösungsansätze und v.a. Respekt bei der Planung benötigt. Der Film zeigt, dass vor den Toren österreichs Artenvielfalt durch menschliche Eingriffe ins Ökosystem von Flüssen laufend verloren geht. Ein verdienter 3. Platz!

professionals_best

Amateurs

1. Platz (Canon XA 25 Camcorder)

WALKER – Regie: Eero Heinonen, FIN 2012

Jurystatement:

Wer selbst schon einmal in fernen Gebirgen unterwegs war oder durch Indien gereist ist, erlebt beim Betrachten dieses Filmes ein emotionales déjà-vu. Dank der wunderschön gefilmten Bilder nimmt man die Natur, durch die der junge Finne wandert, sehr intensiv wahr, und merkt: Es braucht nicht unbedingt spektakuläre Landschaften, damit wir innerlich bewegt werden.
Die Kamera verfolgt auf sehr intime, aber nicht aufdringliche Weise die Erfahrungen und Stimmungswechsel des jungen Finnen. Wir erleben mit ihm die Begegnungen, die man als Alleinreisender so hat: mit ausgelassenen, neugierigen Kindern, mit einem Mönch, der ihm die Augen für ein ganz andere Lebensphilosophie öffnet, mit anderen Travellern, die mit ihren Heldengeschichten nerven, mit einer jungen Businessfrau, an deren Weltbild er sich stört, die ihn aber dennoch irgendwie anzieht und – nach seinem Unfall – mit einer uns fremden Art von Medizin, der er sich komplett anvertraut.
Warum funktioniert das so gut? Weil der Autor Mini-Stories zu einem harmonischen, stimmungsvollen Ganzen komponiert und seine O-Töne, Atmo und Musik auf sehr subtile Weise einsetzt.  

 

2. Platz (Canon XA 20 Camcorder)

THE RIVER TWICE – Regie: Meryl O’Connor, USA 2013

Jurystatement:

Die Feriengeschichte einer Floßfahrt auf dem Sushquehanna River in Pennsylvania. Ein paar ausgelassene junge Leute, die mit einer ausbeuterischen Realität und den Konsequenzen von Schiefergasgewinnung konfrontiert werden. Vorerst nur am Rande, dann immer mehr durch Begegnungen mit Betroffenen, Wasserverschmutzung und Brüchen in der Landschaft.
Auf kleinestem Raum besticht der Film durch hervorragende Kameraführung und einer Geschichte, die unschuldig anfängt, den Zuseher aber gekonnt mitreißt, die Betroffenheit auslöst und ein Natur- und Umweltthema zum Kern hat. Trotz der Schwere des Themas findet Meryl O’Connor eine ausgewogene Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit.

 

3. Platz (Swarovski CL Companion 8×30 Fernglas)

Æ HAR DET BARE BRA – Regie: Meredith Strandqusit, NOR/GBR 2013

Jurystatement:

Mit geringsten Mitteln ist der Autorin ein Animationsfilm gelungen, der uns alle sehr bewegt hat, weil er in seiner Kürze – nur 60 Sekunden – mehr Inhalte transportiert als so manche 90-Minuten Doku. Der im einfachen Karikaturstil gezeichnete Held ist ein Eisbär – das emblematische Tier des Klimawandels – der sich seinem Schicksal ergeben hat. Er wohnt in einem Haus, öffnet den Kühlschrank, wenn er Hunger hat und macht sich ein Sandwich aus Dosen-Thunfisch und Eisbergsalat. Danach guckt er nostalgisch aus dem Fenster, wo seine Welt zusammenschmilzt und seufzt: Mir geht’s doch gut.
Die kurze Story besticht durch ihren Stil, den subtilen Witz und die ernsthaft traurigen Botschaft und verdient daher den dritten Preis….

Amateurs_best

Youngsters

1. Platz (1000 €)

COLOURFUL FEATHERS – Regie: Tadeusz Barnaniecki, POL 2012

Der Siger wurde durch das Onlinevoting der Tiroler Tageszeitung gekührt!

 

2. Platz (500 €)

BUSINESSDREAMING – Regie: Wolfgang Obrist, AUT 2013

Der 2. Platz wurde durch das Onlinevoting der Tiroler Tageszeitung ermittelt!

 

3. Platz (250 €)

REALIZE – Regie: Sascha Hunschofsky, AUT 2013

Der 3. Platz wurde durch das Onlinevotng der Tiroler Tageszeitung ermittelt!

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